[:de]Pressemitteilung zum Polizeieinsatz in der Nacht vom 13.10.2017 vorm Laden[:]

[:de]In der vergangenen Nacht kam es vor der Kneipe „Nordpol“ auf der Münsterstraße in Dortmund zu einem Polizeieinsatz, der in massiver Gewalt und willkürlichen Festnahmen mündete. Das Betreiberkollektiv der Kneipe verurteilt diesen Einsatz scharf.

Auf der Münsterstraße nahmen rauchende Gäste der Kneipe „Nordpol“ gestern Nacht eine Polizeikontrolle schwarzer Passanten wahr. Einige der Gäste nahmen diese Kontrolle als rassistisch wahr und beschwerten sich verbal bei den Polizeibeamten. „Unsere Gäste sind die täglichen herabwürdigenden Kontrollen schwarzer Passanten gewohnt. Oft beschweren sich da auch Anwohner oder unsere Gäste. So auch am gestrigen Abend.“ sagt Bärbel Hof vom Betreiberkollektiv, „Über diese Beschwerde hinaus ist die Arbeit der Polizei nicht gestört worden.“

Bis zu diesem Zeitpunkt wurde die Situation von den Betreibern und Gästen übereinstimmend als ruhig wahrgenommen. „Plötzlich sah einer der Beamten wütend aus und sprach aufgeregt in sein Funkgerät“, beschreibt eine der Gäste den weiteren Verlauf. Kurze Zeit später fuhren mehrere Streifenwagen zügig vor. Unvermittelt rannten die hinzugekommenen Beamten schreiend auf die Ansammlung zu. „Es kam mir vor wie ein Überfall. Ich wurde völlig überrascht. Die Polizisten rannten wie von Sinnen auf uns zu und schlugen auf alle ein.“ so eine der Geschädigten. Neben den zahlreichen Schlägen mit Schlagstöcken, wurden die schlimmsten Verletzungen durch den Einsatz eines Diensthundes verursacht. Dieser wurde nach dem Verlassen des Polizeiwagens direkt und ohne Maulkorb in die Menschenmenge gejagt. Nachdem er eine Person mit Bissen zu Boden brachte, nahm der Hundeführer ihn an die kurze Leine. „Plötzlich und ohne ersichtlichen Grund ließ der Beamte den Hund erneut auf die wehrlose und am Boden liegende Person los. Der Hund schnappte mehrfach in Gesichtsnähe zu. So wurde es mir von mehreren verschiedenen Zeugen geschildert.“ berichtet Hof.

Das Betreiberkollektiv des Nordpols verurteilt die gestrige Polizeigewalt scharf. „Was wir gestern Abend erlebt haben ist eine neue Eskalationsstufe. Die Polizei ist mit quietschenden Reifen vorgefahren. Die Polizeibeamten sind überfallartig aus ihren Wagen gesprungen und haben alle Menschen auf der Münsterstraße unterschiedslos angegriffen – ob Gäste, Anwohner oder zufällig anwesende Nachtschwärmer.“[:]